"Xanten ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Wesel am unteren Niederrhein in Nordrhein-Westfalen.
Im Jahre 1962 ließ die Nato Im Dreieck Xanten-Labbeck-Sonsbeck eine Raketenabwehrstellung errichten, die von September 1971 bis November 1989 durch die belgische 59. Staffel des 9. Missile Wing im Rahmen der NATO-Luftverteidigung betrieben wurde. Die belgischen Soldaten wurden am Rand des Waldstücks Hees bei Xanten in einer neu errichteten Kaserne stationiert. Die dazugehörende Launching area (Raketendepot und Abschussrampe) lag auf halber Strecke zwischen Labbeck und Xanten, und die Feuerleitstelle (integrated fire control) am Waldrand in der Sonsbecker Schweiz. In der Launching Area waren Nike-Hercules-Raketen mit konventionellen Sprengköpfen positioniert, deren Aufgabe primär die Verteidigung des höheren Luftraums war. Zusätzlich konnte der Raketentyp mit taktischen Atomwaffen bestückt werden, die ab 1978 in der verbunkerten Launching Area eingelagert und von einer US-Spezialeinheit kontrolliert wurden. Der militärisch stark gesicherte Sonderbereich für die rund 10 Atomsprengköpfe innerhalb des Geländes wurde hermetisch abgeriegelt und streng bewacht. Mit der Umstellung auf das neue, mobile Luftabwehrsystem "Patriot" wurden die Atomwaffen Mitte 1989, noch vor Ende des kalten Krieges, abgezogen, und Anfang der 90er Jahre auch die mittlerweile veraltete Raketentechnik, so dass der militärische NATO-Standort Xanten komplett aufgegeben wurde und die geräumten Areale in Bundesbesitz übergingen. Der stark gepanzerte Wachturm und einige Bunker sowie Nebengebäude in der ehemaligen Launching Area zeugen noch heute von der einstigen Bedeutung im Kalten Krieg, während die Feuerleitstelle in der Sonsbecker Schweiz abgebaut und weitgehend renaturiert wurde. Die ehemalige belgische Kaserne in Xanten wurde bis 1997 zu einer Wohnanlage mit 43 öffentlich geförderten Mietwohnungen umgestaltet." [4]
Die Raketenstellungen besaßen einen standardisierten Aufbau. Jede Anlage umfasste drei räumlich getrennte Liegenschaften, denAbschussbereich[Nike-Feuerstellung (Lauching Control Area)]und dieFeuerleitstelle [Nike-Feuerleitstelle (Integrated Fire Control)] und der Unterkunft in der Koordinationskaserne (Barracks)
Von der Feuerleitstelle aus wurde der Lenkflugkörper bis zum Ziel vom Boden aus gesteuert. Die Feuerleitstelle und der Abschussbereich waren durch ein Kabel miteinander verbunden. Im Abschussbereich waren die Raketen untergebracht.
"Die Nike-Feuerstellung Xanten der A-Battery des 9th Missile Battallion lag ca. 3 km südwestlich der Stadt Xanten am Niederrhein. In der Stellung Xanten waren atomare Flugabwehrraketen vom Typ Nike stationiert. An Atomsprengköpfen waren zwei Versionen verfügbar."[3]