"Die Geschichte der Stadt Pirmasens beschreibt die Entwicklung einer kleinen Siedlung am Westrand des Pfälzerwaldes zu einer Garnisonsstadt und einem Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Als Siedlungsursprung gilt das Gebiet um den Wedebrunnen in Pirmasens. Der Name der Stadt geht auf den heiligen Pirminius zurück, der 742 ein Kloster im nahen Hornbach gründete, als dessen „Waldmark“ die Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Pirmasens um 750 angelegt wurde. Landgraf Ludwig IX. erweiterte das kleine Dorf im 18. Jahrhundert durch Aufbau einer Garnison zu einer Stadt. Im 19. Jahrhundert begann die „Ära der Schuhindustrie“, die bis zum Ende der 1970er Jahre andauerte.
Amerikanische Streitkräfte (1946–1997)
Das Militärgelände auf der Husterhöhe
Die amerikanischen Streitkräfte belegten ab 1945 die von der Wehrmacht angelegte Kaserne auf der Husterhöhe. Die Husterhoeh Kaserne enthielt den Housing-Bereich „Bunker Hill“ (Wohnanlagen), die eigentliche Husterhöh-Kaserne, ein großer Gittermast für Richtfunk der US-Streitkräfte (Defense Message System Transition Hub), ein Army Airfield (Hubschrauberstützpunkt der Air Force) sowie etliche weitere Einrichtungen.
Rund um Pirmasens sowie im Landkreis Südwestpfalz gab es mehr als 20 Stollenanlagen, die im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht errichtet und danach von der US Army zu Lagerzwecken verwendet wurden. In den Stollen wurden größtenteils sog. „C-Rationen“ sowie später „MREs“ (Meals Ready to Eat) gelagert, jedoch auch Sanitätsmaterialien sowie Fahrzeug-Ersatzteile. Im hinteren Bereich der Husterhöhe wurde in den 1980er-Jahren ein POMCUS-Depot (Prepositioning Of Materiel Configured in Unit Sets) errichtet, wo in vollklimatisierten Lagerhallen Panzer und sonstige Fahrzeuge für REFORGER-Truppen gelagert wurden. Diese Hallen wurden nach dem Abzug der US Army 1997 von der Bundeswehr übernommen, heute befindet sich dort das „Zentrale Langzeitlager Pirmasens“.
In der Kaserne wohnten oder arbeiteten um 1995 etwa 5.000 Amerikaner und Deutsche, nachdem von 1991 bis 1994 rund 10.000 Soldaten abgezogen worden waren[66]. Der Stützpunkt war Teil der Pirmasens Military Community (PMC). Im Jahr 1995 umfasste die PMC eine Fläche von 4.629 Acres (~1.875 Hektar) mit 17 Standorten, neben Pirmasens Böllenborn, Dahn, Fischbach bei Dahn, Höhmühlbach, Leimen, Lemberg, Merzalben, Münchweiler, Ruppertsweiler, Schmalenberg, Schopp, Spirkelbach und Wilgartswiesen. Die Community bot Wohnungen, Geschäfte, Schulen und sonstige unterstützende Einrichtungen für etwa 6.000 Amerikaner; insgesamt waren 1995 exakt 8.881 Amerikaner und Deutsche beschäftigt.[66]
Nach dem fast vollständigen Abzug der Amerikaner aus Pirmasens erhielt der Bund im Jahr 1997 das Gelände zurück. 74 Hektar davon wurden im Rahmen eines Konversionsprojekts erschlossen und in einen Gewerbepark umgewandelt, was Kosten in Höhe von 31 Millionen Euro verursachte. Auch die Fachhochschule mit 500 Studenten zog im Jahr 2005 in die ehemalige Kaserne. Der gesamte Gewerbepark bietet (Stand 30. Juni 2007) 1395 Arbeitsplätze, verteilt auf rund 100 Firmen (2005: 1200 Arbeitsplätze). 2013 war die Zahl der Arbeitsplätze auf 2300 gestiegen." [3]
"Die Husterhoeh Kaserne war eine militärische Einrichtung im rheinland-pfälzischen Pirmasens. Kaserne ist ein deutsches Lehnwort und bedeutet "Kaserne". Es war von 1945 bis 1994 ein Militärstützpunkt der Vereinigten Staaten. Seitdem ist es ein deutscher Stützpunkt, der größtenteils geschlossen wurde. Der Stützpunkt verfügt noch über einige US-Militäroperationen und deutsche Militärlager.
1937 - 1944: Deutsche Militäranlage, die als Kombination aus Fabrik-Festungsanlage und oberirdischer Kaserne genutzt wird.
1944 - 1945: Militärische Einrichtung, Nutzung als Luftschutzbunker für Niedersimten.
1945 - 1976: US-Militäreinrichtung, allgemeines Depot, das als Vorläufer für die POMCUS-Lagerung von einsatzbereiten Panzern verwendet wird.
1976: US-Militäreinrichtung, offiziell als vollständige Basis klassifiziert; Gründung der USMCA-P unter der Kontrolle des 21. Unterstützungskommandos.
1976 - 1994: US-Militäreinrichtung, kompletter Stützpunkt, US Military Medical Materiel Center und Hauptquartier der 59th Ordnance Brigade. POMCUS-Seite.
22. April 1994: Offizielle Übergabezeremonie, Rückgabe der Kontrolle über den Großteil des Stützpunktes an die Deutschen.
15. Juni 1994: Offizielles Datum der Übergabe." [4]