"Satzvey ist ein Teil der Stadt Mechernich im Kreis Euskirchen in der Eifel. Im Ort liegt die Burg Satzvey und in der Nähe der Hochwildpark Rheinland. Ebenfalls wenige hundert Meter entfernt sind die Burg Zievel und die Burg Veynau.
Im Kalten Krieg richtete die Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen ihren verbunkerten Ausweichsitz unter der heutigen Waldorfschule am Veybach (damals Mittelpunktschule) ein." [3]
"Der Ausweichsitz der Landeszentralbank NRW war ein geheimer Atombunker in Satzvey, einem Stadtteil von Mechernich im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen. Bei einem Atomkrieg sollten darin der Vorstand der Landeszentralbank (LZB) und bestimmte Bankexperten Schutz suchen und die Bankgeschäfte weiterführen. Im Vollschutz wäre ein autarkes Überleben der Personen von 24 Tagen möglich gewesen.
Im Kalten Krieg richtete die Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen ihren verbunkerten Ausweichsitz unter der heutigen Waldorfschule am Veybach (damals Mittelpunktschule) ein. Die Bauarbeiten dauerten von 1965 bis 1969. Das Projekt bekam den Decknamen Sonderbauwerk Steinfurt. Den Ort Steinfurt gab es hier jedoch nie." [4]
Der Geldversorgung im Krisenfall kam während des Kalten Krieges eine hohe Bedeutung zu, und so richteten die Bundesbank und mehrere Landeszentralbanken (LZB) an geheimen Orten Bunker- und Tresoranlagen ein. Für die LZB Nordrhein-Westfalen wurde von 1966 bis 1969 in Satzvey ein Bunkerkomplex unter der später darüber erstellten Mittelpunktschule gebaut. Bis 1989 fanden in der Anlage Belegungen und Übungen statt, 1990 wurde der Bunker aufgegeben. Im Mai 2012 steht die Anlage erstmals der Öffentlichkeit offen. Das Projekt wird zusammen mit der Stadt Mechernich umgesetzt.
Baubeginn : 1966
Fertigstellung : 1969
Stillsetzung : 1990
Museum : 2012
Objekt : 2 geschossige Bunkeranlage in 9 Meter Tiefe
Basisfläche : 32 x 30 x 8 m
Räume : 75
Tresortür : Firma Pohlschröder
Tresorraum : 6 x 5,30 m
Baukosten : 5 Millionen DM
Hauptzugang : Bunkereingang über eine Treppe auf dem Schulhof
Nebenzugang : über einen Tunnel im Schulgebäude
Schleusentür : Betriebswert 10 atü
Notausgänge : von beiden Etagen vorhanden, heute ist der Ausgang überbetoniert
Tiefenbrunnen : 90 m, heute ist der Brunnenkopf versiegelt." [5]
Kommunikation: Kommunikationsverbindung für 100 Teilnehmer über Fernmeldekabel in das Fernmeldenetz und über eine Transmitterverbindung zu dem 7,80 Km entfernten Bunker Kirspenich THW3
"Die geheime Unterwelt von Satzvey,unheimlich, spannend, beeindruckend:
In der Unterwelt von Satzvey versteckt sich seit über 40 Jahren ein Staatsgeheimnis, das jeweils am ersten Sonntag im Monat besichtigt werden kann. Der Bunker der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen wurde im Kalten Krieg unter hoher Geheimhaltung geplant und als Teil der Baumaßnahme "Mittelpunktschule" zwischen 1966 und 1969 mit viel Beton, Stahl, Technik und Millionenaufwand umgesetzt. Der Atombunker sollte die Spitze der Landeszentralbank aus Düsseldorf im "V-Fall" - dem Verteidigungsfall - aufnehmen und deren "Funktionsfähigkeit" sicherstellen. U.a. sollten in Satzvey "Sonderwerte" und die geheime Schattenwährung "BBk II" gelagert werden. Im Zuge der historischen Aufarbeitung wurde aber auch die Schlüsselstellung des Komplexes innerhalb der nordrhein-westfälischen Krisenplanung deutlich wie auch die Bedeutung für den Bund im Rahmen der Wirtschaftssicherungsgesetzte. Denn für das störungsfreie Funktionieren der Zahlungsmittelkreisläufe wurden gleich mehrere Bunker- und Tresoranlagen - durch die Bundesbank wie auch die Landeszentralbanken gebaut." [5]