"Meßstetten ist eine Stadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg. Meßstetten liegt auf der Schwäbischen Alb am Heuberg in 737 bis 988 Meter Höhe. Der Teilort Heinstetten ist mit 914 Meter der höchstgelegene Ort der Schwäbischen Alb. Die Stadt liegt gemessen an den Höhenlagen der Pfarrkirchen höher als Furtwangen im Schwarzwald, welches für sich beansprucht, die höchst gelegene Stadt Baden-Württembergs zu sein. Meßstetten begnügt sich mit der Aussage, eine der höchstgelegenen Städte in der Bundesrepublik Deutschland zu sein.
Auf dem Meßstettener Stadtgebiet liegen insgesamt fünf Naturschutzgebiete. Das Naturschutzgebiet Heimberg liegt an einem Hang oberhalb von Unterdigisheim, das Naturschutzgebiet Scheibhalden östlich von Oberdigisheim. Im äußersten Norden der Tieringer Gemarkung liegen die Hülenbuchwiesen und direkt angrenzend das Naturschutzgebiet Untereck. Ebenfalls auf Tieringer Gemarkung, jedoch im Westen, liegt das Naturschutzgebiet Stromelsberg-Hessenbühl. Nahezu die gesamte Gemeindefläche ist Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets Großer Heuberg. Hiervon sind lediglich die besiedelten Bereiche, die Naturschutzgebiete und der Truppenübungsplatz Heuberg ausgenommen.
Meßstetten hat Anteil an den zwei FFH-Gebieten Östlicher Großer Heuberg und Truppenübungsplatz Heuberg. Die Stadt hat außerdem Anteile am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Das gesamte Stadtgebiet abzüglich der Fläche des Truppenübungsplatzes gehört außerdem zum Naturpark Obere Donau.
2015 wurde eine mietfreie Nutzung aller Gebäude und die Renovierung der damals mit 3500 Flüchtlingen belegten Zollernalb-Kaserne vereinbart. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin überließ die Zollernalbkaserne dem Land Baden-Württemberg. Das brachte bis zu 3800 Flüchtlinge in der früheren Bundeswehrkaserne unter. Der zwischen der Bundesanstalt und dem Land vereinbarte Vertrag lief bis zum 31. März 2017. Meßstetten war eine der ersten Kleinstädte in Deutschland, in der so viele Flüchtlinge untergebracht wurden. Das stellte die Stadt und ihre Bürger vor große Herausforderungen. Unter dem Titel „Jeder Sechste ein Flüchtling. 1000 Asylsuchende als Nachbarn“ begleitete der Südwestrundfunk den Umgang damit.
Militäranlagen
Auf dem Weichenwang wird eine Radaranlage als Abgesetzter Technischer Zug 249, der dem Einsatzführungsbereich 2 in Erndtebrück unterstellt ist, betrieben.
In der Zollernalb-Kaserne, welche ab 1960 erbaut wurde, waren von 1963 bis 2014 verschiedene Einheiten der Luftwaffe und des Heeres stationiert. Von 2014 bis 2017 wurden Teile der Zollernalb-Kaserne als Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge genutzt, seit März 2022 befindet sich dort ein Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine. Seit Januar 2021 ist aufgrund der COVID-19-Pandemie das Kreisimpfzentrum auf dem Gelände untergebracht. Im Rahmen der Konversion soll der Interkommunale Gewerbe- und Industriepark Zollernalb gemeinsam mit den Städten Albstadt und Balingen sowie den Gemeinden Nusplingen und Obernheim entstehen.
Auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, welcher direkt an Meßstetten angrenzt, befinden sich zahlreiche Übungseinrichtungen wie Siedlungen, Schießbahnen, Sprengplätze und ein Übungsbahnhof. Die Anlagen werden auch von Polizei, Feuerwehr, DRK und Zoll genutzt. Des Weiteren befinden sich innerhalb des Truppenübungsplatzes drei verbunkerte Bauwerke. Das größte dieser drei Bauwerke, welches als Bunker Martin bekannt ist, diente der Bundeswehr bis 2013 zur Luftraumüberwachung im Rahmen des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe. Bis 2008 war dort zudem das Combined Air Operations Centre 4 der NATO zur Führung von Luftstreitkräften stationiert." [3]
"Die Zollernalb-Kaserne war eine Kaserne der Garnison der Luftwaffe in Meßstetten im baden-württembergischen Zollernalbkreis.
Der 56 Hektar umfassende Kasernenbereich war zuletzt Stationierungsort des Einsatzführungsbereichs 1 und weiterer, kleinerer Dienststellen.
Raison d’Être der Kaserne war der im Kalten Krieg errichtete Bunker Martin, der sowohl für die Luftwaffe als auch für die NATO einer der wichtigsten und besten gehärteten Gefechtsstände war. Herzstück des Bunkers war das Control and Reporting Centre (CRC) mit dem taktischen Rufzeichen „Sweet Apple“ (geschlossen 2013) sowie im Laufe der Zeit verschiedene NATO-Kommandostellen, zuletzt bis 2008 das Combined Air Operations Center 4.
Die dazugehörigen Radar- und Funkstationen sind weiterhin in Dauerbetrieb und nunmehr dem Einsatzführungsbereich 2 in Erndtebrück zugeordnet.
Das ehemalige Kasernengelände wird mit Wirkung zum 1. Januar 2024 an den Zweckverband Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP) verkauft.
Folgende Gebäude gab es innerhalb der Zollernalb-Kaserne:
11 Unterkunfts- und Kompaniegebäude davon 7 mit nachträglich angebautem Hörsaal,
ein Stabsgebäude mit gehärtetem, abstrahlsicheren Gefechtsstand und Wetterstation,
ein Wirtschaftsgebäude u. a. für Truppenküche, Mannschaftsheim und Freizeitbüro,
das Albcasino als zunächst Offiziers- und dann vereinigtes Unteroffiziersheim (2008 umfassend modernisiert)
die Albtraufhütte als anmietbarer Freizeitraum,
ein originäres Unteroffiziersheim,
eine Unterkunft für Offiziere und Unteroffiziere (2008 umfassend modernisiert)
ein Sanitätsgebäude,
ein Schulungsgebäude der ZAW,
mehrere Fahrzeug- und Lagerhallen,
zwei Sporthallen,
einen Sportplatz mit Tartanbahn,
ein Hubschrauberlandeplatz,
eine Standortschießbahn,
eine Hindernisbahn,
sowie zahlreiche kleinere Gebäude der StOV.
Außerhalb der Kaserne befanden sich im direkten Umfeld das Soldatenheim und die StOV samt Bekleidungskammer." [4]