Informationen aus der Stasi Mediathek ( DDR-Ministerium für Staatssicherheit)
"In der Konfrontationssituation des Kalten Krieges wollten beide Seiten im Detail wissen, wie die jeweils andere Seite militärisch und nachrichtendienstlich aufgestellt ist. So gerieten die Standorte der US-amerikanischen Landstreitkräfte und vor allem die Nachrichtendienste des Militärs ins Visier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). In West-Berlin war dies beispielsweise die Field Station Berlin, einer Abhöreinrichtung der NSA auf dem Teufelsberg. Sie war Teil des weltweiten Spionagenetzes Echelon." (4)
"Berlin ist die Hauptstadt und ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Die Großstadt ist mit rund 3,8 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste und mit 892 Quadratkilometern die flächengrößte Gemeinde Deutschlands sowie die bevölkerungsreichste Stadt der Europäischen Union. Die Stadt hat die dritthöchste Bevölkerungsdichte im Land. In der Agglomeration Berlin leben rund 4,8 Millionen Menschen, in der Metropolregion Berlin-Brandenburg rund 6,3 Millionen. Der Stadtstaat besteht aus zwölf Bezirken. Neben den Flüssen Spree, Havel und Dahme befinden sich im Stadtgebiet kleinere Fließgewässer sowie zahlreiche Seen und Wälder." [4]
"Am 2. Juli 1945 verließ die Rote Armee den Flugplatz, damit dieser von den US-Amerikanern (473rd Air Services Group) noch vor ihrem offiziellen Eintreffen am 4. Juli übernommen werden konnte. Am 2. Juli 1945 wurde Tempelhof Central Airport (TCA), der die alliierte Code-Bezeichnung Airfield R.95 erhielt, eingerichtet, am folgenden Tag begannen die Aufräumarbeiten. Dabei wurden alle vorgefundenen Akten, Personalpapiere und auch fast alle Baupläne des noch unfertigen Baus vernichtet. Der Flugbetrieb wurde im August 1945 aufgenommen, um Passagiere zur Potsdamer Konferenz zu bringen. Die US Army Air Forces (USAAF, ab 1947 US Air Force) stationierten im August 1945 das 301 Troop Carrier Squadron mit Douglas C-47 Skytrain, das im Januar 1946 durch das aus München verlegte 306 Troop Carrier Squadron abgelöst wurde.
Im Jahr 1946 wurde der im US-amerikanischen Sektor liegende Flughafen Tempelhof zum Militärstützpunkt, den überwiegend die USAAF nutzte. Er bekam den Namen Tempelhof Air Base. Die erste Aufgabe war die Instandsetzung der Hallen 1 und 2, die dringend für die Wartung und Unterstellung der Flugzeuge gebraucht wurden. Außerdem musste eine befestigte Start- und Landebahn angelegt werden, damit auch schwerere Flugzeuge landen konnten. Dies geschah zuerst mit Hilfe von Lochplatten-Elementen der Pionier-Einheiten. Am 18. Mai 1946 landete auf dieser Bahn auch die erste zivile Maschine, eine DC-4 der American Overseas Airlines, die einmal wöchentlich die Strecke New York – Frankfurt – Berlin bediente.
Parallel wurde aber bereits der Bau des bis zuletzt genutzten befestigten Rollbahnsystems in der Hauptwindrichtung Ost-West begonnen. Während der Luftbrücke wurde von der französischen Militärverwaltung zur dringend benötigten Entlastung von Tempelhof auch die erste Start- und Landebahn in Tegel angelegt, die dadurch den Ursprung des heutigen Flughafens Tegel bildete.
Die US Army stationierte ab 1951 in Tempelhof eine Heeresfliegereinheit mit zunächst drei Hubschraubern des Typs Hiller H-23A Raven als Teil des 6. Infantry Regiments. Im Laufe der Jahre wurde sie als das Berlin Brigade BBDE Avn.Det. bekannt. Die Hiller H-23A wurden bald durch Bell OH-13 Sioux ersetzt. Es folgten Sikorsky H-19 Chikasaw (1958–1964), Sikorsky H-34 Choctaw (1962–1964), Bell UH-1B (Mai 1966–März 1971) und schließlich ab März 1971 bis zur Auflösung im August 1994 Bell UH-1H.
Zu den Starrflüglern zählten unter anderem Cessna O-1 Bird Dog (bis 1975), de Havilland Canada U-6 Beaver (bis 1979), Cessna O-2A (1975–1979), Pilatus UV-20A Chiricahua (1979–1991), Beechcraft U-8D Seminole, Beechcraft U-21 (bis 1986 und 1991–1994), sowie Beechcraft C-12C (1986–1991)." [5]
"Die US-Luftwaffe beanspruchte den gesamten nordöstlichen Flügel des Zentralflughafens Tempelhof. In den Bauten entlang des Columbiadamms entstanden neben den Betriebseinrichtungen des Militärflughafens zahlreiche Versorgungseinrichtungen für die Soldaten und deren Familien. Zum Platz der Luftbrücke hin befand sich der Offiziersclub „Silver Wings“, auf der anderen Seite des Columbiadamms das Truppenkino „Columbia“. Der Flughafen war in den Jahren 1948/1949 Hauptschauplatz der Luftbrücke. Im Gebäude wurde im Mai 1979 ein US-Militärgericht eingerichtet, in dem der Fall eines Luftpiraten verhandelt wurde, der ein polnisches Verkehrsflugzeug nach Tempelhof entführt hatte. Den Vorsitz führte der US-Bundesrichter Herbert J. Stern.
Im Süden des Bezirks, im Ortsteil Marienfelde, unterhielt die US-Luftwaffe auf einem Trümmerberg nahe der Grenze zur DDR am Diedersdorfer Weg die Radaranlage Marienfelde. Gebäude und Anlagen auf dem 13 Hektar großen Areal wurden Ende 1991 abgerissen." [3]