"Wernigerode ist eine Mittelstadt und (seit September 2006) ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). Nach Hermann Löns wird Wernigerode, wie im – seit 1910 – offiziellen Stadtmotto, auch als Die bunte Stadt am Harz bezeichnet. Das Wappen der Stadt Wernigerode zeigt in Rot eine dreitürmige Burg mit Tor und Fallgitter, darunter eine Forelle." [5]
"Der Brocken (volkstümlich Blocksberg genannt) ist mit 1141,2 m ü. NHN der höchste Berg im Mittelgebirge Harz, in Sachsen-Anhalt und in ganz Norddeutschland. Er befindet sich in der Gemarkung Schierke der Stadt Wernigerode im Landkreis Harz. Der Berg und seine Umgebung im Nationalpark Harz sind eines der beliebtesten Ausflugsziele Deutschlands. Der Brocken ist der dominanteste Berg in Deutschland.
Die schmalspurige Brockenbahn fährt seit 1899 zum Gipfel, abgesehen von Unterbrechungen infolge von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und später aufgrund der deutschen Teilung. Die seit den 1930er Jahren vorhandenen Sendeanlagen auf dem Brocken haben aufgrund der exponierten Lage im Hochharz eine große technische Reichweite.
Sendeanlagen
Schon in den 1930er Jahren erkannte man, dass der Brocken ein vorzüglicher Standort für eine der neuen Fernseh-Sendeanlagen ist. In dem 1937 fertiggestellten alten Fernsehturm befinden sich heute neben dem Brockenhotel eine Aussichtsplattform und eine MSSR-Radarstation der Deutschen Flugsicherung (DFS). In unmittelbarer Nachbarschaft sind zahlreiche Sende- und Empfangsanlagen installiert, davon insgesamt dreizehn Rundfunksender, Sender für den Mobil- und Richtfunk sowie zwei Amateurfunkrelais." [3]
"Die Brockenbahn ist eine hauptsächlich touristisch genutzte, meterspurige Eisenbahnstrecke der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Sie führt von Drei Annen Hohne an der Harzquerbahn über Schierke auf den Brocken.
Die Brockenbahn verlässt den Bahnhof Drei Annen Hohne (542 m ü. NN) neben der Harzquerbahn in südwestlicher Richtung. Sie kreuzt jedoch – noch in der Ausfahrt – die Straße nach Schierke/Elend und führt danach unmittelbar, verbunden mit einem Anstieg der Strecke, in den Nationalpark Harz. Dies geschieht zunächst am Südabhang der Regensteiner Köpfe, um im Wormketal mittels einer nördlich ausgerichteten Kehre – weit unter dem Hohnekopf – weiter an den Südabhängen des Erdbeerkopfs den Bahnhof Schierke (688 m) zu erreichen. Dieser liegt, weil beim Bau die Weiterführung zum Brockengipfel schon vorgesehen war, einige hundert Meter von der Ortslage Schierke entfernt und zusätzlich 80 Meter höher. Ungefähr auf halber Strecke existierte bis 1963 ein Anschlussgleis zum Granitsteinbruch Knaupsholz. Nach Verlassen des Bahnhofes Schierke führt die Strecke nordwestwärts in Hanglage auf einem längeren Abschnitt durch das Tal der Kalten Bode, das sich südlich und weit unterhalb erstreckt. Links taucht der 971 m hohe Wurmberg auf und die Bahn kreuzt erstmals die Brockenstraße.
Der Graben des Schwarzen Schluftwassers wird mittels einer weiteren Kehre, inmitten derer die Eckerlochbrücke unter der Heinrichshöhe am Kurvenscheitel liegt, ausgefahren. Darauf folgt die Umfahrung der Rabenklippen- und Königsbergabhänge bis zum Bahnhof Goetheweg (956 m), der heute nur noch als Betriebsbahnhof genutzt wird. Anschließend führt die Bahn auf einem Höhenrücken direkt auf den Brocken zu, umrundet ihn in einer Spirale eineinhalbmal, wobei sie die Brockenstraße erneut quert, und endet schließlich nach 18,9 Kilometern im Bahnhof Brocken (1125 m)." [6]
"Auf dem Brocken im Harz befinden sich umfangreiche Sendeanlagen, davon insgesamt 13 Rundfunksender: 10 UKW-Sender für analogen und digitalen (DAB) Hörfunk und 3 Fernsehsender für die Ausstrahlung von Programmpaketen (Bouquets) im Digitalformat DVB-T2 HD. Dazu kommen Sender für den Mobil- und Richtfunk, eine MSSR-Radarstation der Deutschen Flugsicherung (DFS) und drei Amateurfunkrelais.
Anlagen von SED, Geheimdiensten und Militär zu DDR-Zeiten
In der nordöstlichen Ecke des von einer Betonmauer umgebenen Brockenplateaus stand ein 1998 abgerissener so genannter A-Turm. Er diente als Relaisstelle im Richtfunknetz der SED für Verbindungen zu SED-Kreisleitungen in der Harzregion. Weiterhin stand ein dunkelgrün angestrichener, vom OTS (Operativ-technischer Sektor) gebauter und von der Hauptverwaltung Aufklärung des MfS genutzter, hoher Stahlgittermast, der mit einer Batterie in westliche Richtungen zeigender Antennen bestückt war, südwestlich des Brockenbahnhofs, in der Nähe des höchsten Punktes. Damit empfing die Stasi Funksignale ihrer im Westen tätigen Agenten. Das MfS belegte zunächst eine Etage im alten Fernsehturm, und auch Plätze auf den Plattformen des neuen Sendeturmes. Das heutige Brockenmuseum mitsamt dem Radom (im ostdeutschen Jargon „die Moschee“ genannt) wurde 1983 bis 1986 für die Staatssicherheit erbaut. Die teilweise noch vorhandene MfS-Abhörtechnik in der Radarkuppel kann besichtigt werden. Weiterhin belauschte die Stasi Telefongespräche prominenter westdeutscher Personen und hörte auch den Funkverkehr der in den sozialistischen Staaten tätigen West-Spione ab.
Bekanntheit erlangte eine vom Brocken aus vorgenommene Bespitzelung Helmut Kohls, als dieser 1987 auf dem Weg nach Saarbrücken zum Treffen mit Erich Honecker war. Kohl besprach auf dieser Reise mit einem seiner Mitarbeiter Einzelheiten der geplanten Unterredung mit dem DDR-Staatschef. Noch bevor Kohl und Honecker sich begegneten, erfuhr Letzterer durch das MfS, was Kohl mit ihm besprechen wollte.
Für die Hauptabteilung III des MfS gab es zudem westlich des großen Sendemastes noch ein großes, auf dem Boden stehendes Radom, sowie drei weitere, kleine Radome südwestlich und nahe dem Mast. 21 Mann arbeiteten im Dreischichtbetrieb für die MfS-Funkaufklärung. Funkaufklärer der NVA waren zeitweise, z. B. während großer NATO-Manöver, auf dem Gipfel. Die Planung einer ständigen NVA-Anlage für Richtfunkaufklärung ab 1992 auf dem Königsberg (Nebengipfel) wurde von der Wende überholt. Zwei weitere, größere Radome wurden von sowjetischen Truppen betrieben, die deren Militärgeheimdienst GRU unterstanden und der westlichste Vorposten der Sowjetunion waren. Diese waren in mehreren Baracken westlich des Bahnhofs, wo der mit 263 km/h bisher stärkste gemessene Brockensturm am 24. November 1984 bei einer das komplette Dach herunterriß, auf dem Berg präsent. Die leistungsfähigen Abhöranlagen trugen die Tarnnamen „Urian“ (MfS) und „Jenissej“ (GSSD / GRU).
Sender in unmittelbarer Nähe
In Sichtweite vom Brocken in Richtung Westen stehen in Niedersachsen die Sendeanlagen auf dem Torfhaus (einschließlich Sender Harz-West). Von dort wurden vom NDR das ARD-Fernsehen, das ZDF und verschiedene Radioprogramme auch in die DDR gesendet. Heute werden von diesen Standort weiterhin Radio- und Fernsehprogramme ausgestrahlt. Jedoch fehlt beim DVB-T das ZDF-Paket. Es ist an vielen Empfangsstandorten mit einer gemeinsamen Antennenanlage möglich, alle Sender aus beiden Senderstandorten gleichzeitig zu empfangen." [4]