"1962 wurde an der Neusser Straße in Grevenbroich-Kapellen eine Kaserne für 300 Soldaten der belgischen Militärstreitkräfte errichtet. Anschließend begann im Auftrag der Amerikaner der Bau der Raketenstation in Neuss-Hombroich auf 13 ha, die 1967 von einem belgischen Raketengeschwader in Dienst genommen wurde. Zu den beiden Standorten gehörte in unmittelbarer Nähe eine Radaranlage am Ortsausgang Kapellen. Auf der Raketenstation wurden Nike-Hercules-Raketen (MIM-14) bereitgehalten, die eine Reichweite von bis zu 150 km hatten und mit dem Nuklearsprengkopf W31 bestückt waren. Der Militärkomplex umfasste 3 Abschussbasen und diente der Abschreckung sowie der Landesverteidigung. An diesem Komplex waren zwischen 1968 und 1985 sowohl die belgische Luftwaffe (55 Smaldeel [= Geschwader]) als auch US-amerikanische Soldaten (Team C 507th Artillery) stationiert. Vor der Anlage kam es in den 1980er Jahren zu Demonstrationen und Sitzblockaden durch Anhänger der Friedensbewegung, unter anderem im Januar 1984. Die Raketen wurden im Rahmen des INF-Vertrages 1988 demontiert und abtransportiert. Der Standort wurde 1990 geschlossen." [4]
"Die Nike-Feuerstellung Kapellen der B-Battery, 9th Missile Battallion lag ca. 6 km südwestlich der Stadt Neuss am Rhein. In der Stellung Kapellen waren atomare Flugabwehrraketen vom Typ Nike stationiert. An Atomsprengköpfen waren zwei Versionen verfügbar" [3]