"Kapellen ist der zweitgrößte Stadtteil der Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.
Zum Stadtteil Kapellen gehören die Ortsteile Gilverath, Gruissem (nur südwestlicher Teil), Neubrück, Tüschenbroich und Vierwinden. In Kapellen sind 6636 Einwohner auf einer Fläche von 4,536 km² (Angaben der Stadt Grevenbroich, Stand 31. Dezember 2016) beheimatet.
Raketenstation Hombroich
In Zeiten des Kalten Krieges wurde zwischen Holzheim und Kapellen, eine von der NATO betriebene NIKE-Raketenstation errichtet, die von belgischen und amerikanischen Einheiten besetzt wurde. Nach der Wiedervereinigung und dem Ende des Ost-West Konflikts 1990 wurde die Raketenstation Hombroich stillgelegt und wird heute als Freilichtmuseum von der Stiftung Insel Hombroich betrieben." [5]
Hier befand sich die Unterkunft in derKoordinationskaserne(Barracks, Kapellen)
"Die Raketenstation Hombroich ist ein Museumsgelände in der Nähe von Holzheim auf dem Gebiet der Stadt Neuss im Besitz der Stiftung Insel Hombroich. Früher befand sich hier eine Raketenstellung der NATO.
1962 wurde an der Neusser Straße in Grevenbroich-Kapellen eine Kaserne für 300 Soldaten der belgischen Militärstreitkräfte errichtet. Anschließend begann im Auftrag der Amerikaner der Bau der Raketenstation in Neuss-Hombroich auf 13 ha, die 1967 von einem belgischen Raketengeschwader in Dienst genommen wurde. Zu den beiden Standorten gehörte in unmittelbarer Nähe eine Radaranlage am Ortsausgang Kapellen. Auf der Raketenstation wurden Nike-Hercules-Raketen (MIM-14) bereitgehalten, die eine Reichweite von bis zu 150 km hatten und mit dem Nuklearsprengkopf W31 bestückt waren. Der Militärkomplex umfasste 3 Abschussbasen und diente der Abschreckung sowie der Landesverteidigung. An diesem Komplex waren zwischen 1968 und 1985 sowohl die belgische Luftwaffe (55 Smaldeel [= Geschwader]) als auch US-amerikanische Soldaten (Team C 507th Artillery) stationiert. Vor der Anlage kam es in den 1980er Jahren zu Demonstrationen und Sitzblockaden durch Anhänger der Friedensbewegung, unter anderem im Januar 1984. Die Raketen wurden im Rahmen des INF-Vertrages 1988 demontiert und abtransportiert. Der Standort wurde 1990 geschlossen." [4]
Die Raketenstellungen besaßen einen standardisierten Aufbau. Jede Anlage umfasste drei räumlich getrennte Liegenschaften, denAbschussbereich[Nike-Feuerstellung (Lauching Control Area)]und dieFeuerleitstelle [Nike-Feuerleitstelle (Integrated Fire Control)] und der Unterkunft in der Koordinationskaserne(Barracks).
Von der Feuerleitstelle aus wurde der Lenkflugkörper bis zum Ziel vom Boden aus gesteuert. Die Feuerleitstelle und der Abschussbereich waren durch ein Kabel miteinander verbunden. Im Abschussbereich waren die Raketen untergebracht.
"Die Nike-Feuerstellung Kapellen der B-Battery, 9th Missile Battallion lag ca. 6 km südwestlich der Stadt Neuss am Rhein. In der Stellung Kapellen waren atomare Flugabwehrraketen vom Typ Nike stationiert. An Atomsprengköpfen waren zwei Versionen verfügbar" [3]