Thema, MGM-31 Pershing [4] Autor - Wikipedia Quelle - Wikipedia ULR - Wikipedia
"Die MGM-31 Pershing, oder auch einfach Pershingrakete, Pershing I oder Pershing II, waren ballistische militärische Raketen der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion. Benannt war die Feststoffrakete mit Atomsprengkopf nach dem US-General des Ersten Weltkrieges John Joseph Pershing. In Deutschland wurde von den Pershing-Raketen primär der Typ Pershing II durch den NATO-Doppelbeschluss bekannt. Gegen dessen Stationierung und regelmäßige Transportierung protestierte die westdeutsche Friedensbewegung in den 1980er Jahren.
Pershing I
Die Pershing I/IA (MGM-31A) war eine Kurzstreckenrakete mit einer Reichweite von ca. 740 km. Der zweistufige, feststoffgetriebene, eigengelenkte Flugkörper hatte ein Trägheitsnavigationssystem auf Basis eines sogenannten „Stable Table“. Dieses wurde durch Kreiselsysteme während des ganzen Fluges stabilisiert und ermöglichte dem Bordrechner so die laufende Ermittlung der Position sowie die genaue Einhaltung der Flugbahn bis zum sogenannten „Punkt im Raum“. Dort erfolgte die Abtrennung des nuklearen W-50-Sprengkopfes, der in drei Varianten zur Verfügung stand (60 kt, 200 kt, 460 kt – entsprechend rund 5, 15, 35 Hiroshima-Bomben).
Pershing II
Die USA entwickelten ab 1976 die Mittelstreckenrakete Pershing II (MGM-31B) mit größerer Reichweite von bis zu 1.800 km als Nachfolgemodell für die Pershing I. Die Pershing II war im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell Pershing IA mit 10 Metern Länge, einem Meter Durchmesser und doppeltem Gewicht technisch völlig neu konzipiert. Sie konnte von Süddeutschland aus innerhalb knapp fünf Minuten Ziele in der westlichen UdSSR (heute Belarus, Ukraine, westliches Russland) mit hoher Präzision treffen, die Bedrohung der Hauptstadt Moskau durch die mobile Waffe wurde bewusst im Unklaren gelassen (Entfernung Bayreuth-Moskau 1800 km)." [4]