Spezifikation für das No Break Equipment und für die Installation auf den ACE High Stationen
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1.1 NATO Spezifikation - Standard No Break Gebäude für die ACE-High Stationen der Kategorie 1.
1956 Im Jahr 1956 erteilte die NATO (SHAPE) der Firma STC, einem Unternehmen für Planung, Design, Engineering und Installation den Auftrag, das ACE-High-Netzwerk in Europa zu installieren, um eine 6.739 km lange Transmissionsstrecke (Backbone-Route/Basisnetz) zwischen Nordnorwegen und dem Süden der Türkei einzurichten. Um die nötigen praktischen und technischen Erfahrungen in
1958
Europa zu sammeln, wurde in Norwegen 1958 ein vorläufiges Netzwerk von 4 Stationen (Hot-Line) installiert, anschließend wurde diese Pilotprojekt-Verbindung in das ACE-High-Netzwerk integriert. Dazu gehörten bis zu 49 Stationen in Europa. Das System wurde als „Tropospheric-Scatter-Communications-Network“ (OH) bezeichnet und verfügte zusätzlich zu den OH-Stationen noch über bis zu 40 Richtfunkstationen (L.o.S.), die quasi in direkter Sichtverbindung zur nächsten Station installiert worden waren. An den unterschiedlichen Endpunkten befanden sich die verbunkerten Anlagen der Kommandostäbe. Die 10 französischen ACE-High-Stationen, die nach Verlegung von SHAPE in Rocquencourt nach Casteau/Belgien und Aufgabe der AFCENT-Führungsbunker im Camp de Margival bei Laffaux/Frankreich, im Jahr 1979 auf 8 Stationen reduziert
1979
wurden, blieben weiterhin das zentrale Element in der AFCENT-Region. Durch Positionierung der ACE-High-Stationen an topographisch ausgewählten Standorten, teilweise auch in großen Höhen, konnten mit den 20-30 m großen Parabolantennen bzw. Flächenantennen (Billboard-Antennen) zwischen zwei ACE-High-Stationen Entfernungen von 200-300 km überbrückt und im gesamten System eine sichere Übertragung von Telefon- und Telegrafenverbindungen, besonders der Radardaten für das terrestrische Frühwarnsystem (Early Warning System), gewährleistet werden. Die technischen Einrichtungen der ACE-High-Stationen wurden von hoch spezialisiertem nationalem Personal bedient.
1961
Nach Lösung der technischen Probleme ging das ACE-High-Netzwerk 1961 in Betrieb. Für die weiteren umfangreichen administrativen Aufgaben wurden für alle drei Regionen in Europa (AFNORTH, AFCENT, AFSOUTH und die 5. ATAF einschließlich der Türkei) die NATO-Transmissions-Abteilung aufgestellt. Diese Abteilung koordinierte regional die Aufgaben der einzelnen Nationen und überwachte die Erstellung von Gebäuden und Infrastrukturen, plante die Unterbringung der Mitarbeiter und deren Familien an den oftmals sehr schwer zugänglichen Orten der Region. Die Bereitstellung von Energie und Versorgung erforderte ebenfalls erhebliche Aufwendungen, ebenso die Sicherung und Bewachung der ACE-High-Stationen. Der gesamte Arbeitsumfang des Transmissionssystems wurde von SHAPE überwacht.
Die Techniker aus den jeweiligen Nationen wurden der NATO-Verantwortlichkeit unterstellt. Nach der Zuweisung wurden die Techniker an die ACE-High-Schule „NCISS“ (NATO Communications and Information Systems School) in Latina/Italien zu einer spezifischen technischen Ausbildung entsandt. Der Lehrgang war ein Höhepunkt in ihrer Karriere, der sie mit den anderen Betreibern der ACE-High-Stationen kameradschaftlich verband.
Die No Break Buildings wurden zwischen der vorhandenen regionalen Netzeinspeisung und den Electronic Buildings integriert und versorgte somit die elektronischen Verbraucher mit einer unterbrechnungsfreien Stromversorgung. Die No Break Buildings wurden durch einen Krefelder Architekten [2] geplant und dann in den 60 er Jahren durch regionale Bauträger erstellt; die Montage der elektrischen Installationen erfolgte durch ein betriebseigenes R.E.M. Montage Team aus Krefeld. Die Inbetriebnahme und Übergabe der technischen Anlagen erfolgte an SHAPE durch einen R.E.M. Inbetriebnahme Ingenieur [3] aus Krefeld.
Die No Break Gebäude - NATO Bezeichnung " No Break Shelter " - wurden entsprechend der NATO Spezifikation auf allen O.H. Stationen der Kategorie 01 im gleichen Standard ausgeführt und waren entsprechend, den auf den Stationen herrschenden Witterungsbedingungen konstruiert. Abweichend von dieser Spezifikation waren die No Break Gebäude der ACE High Stationen Emeville und Rozoy, ferner wurden hier die 20 KVA No Break Ankagen in vertikaler Bauform eingesetzt.
Alle Gebäude waren für die entsprechenden atmospherischen Bedingungen ausgelegt, d.h. für Temperaturen von + 40 ° Celsius bis - 40 ° Celsius und einer Schneehöhe von zwei Meter und anfallenden Windgeschwindigkeiten bis 180 Km / Std und Spitzenwindgeschwindigkeiten bis 250 Km / Std.
In den Gebäude war eine eigenständige Belüftungseinrichtung mit zwei thermostatisch geregelten Ventilatoren installiert. Die Frischluft wurde auf der Rückseite des Gebäudes angesaugt und in den No Break Raum geleitet. Die Abluft wurde auf der Gegenseite des Gebäudes abgeführt.
Die in dem Gebäude installierten zwei Stück elektrischen Heizungen wurden ebefalls thermostatisch geregelt.
Für Maintenance und Reparaturenarbeiten war über dem Maschinensatz, eine Traverse für eine Kraninstallation mit einer Tonne Belastung vorgesehen.
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