Der Geldversorgung im Krisenfall kam während des Kalten Krieges eine hohe Bedeutung zu, und so richteten die Bundesbank und mehrere Landeszentralbanken (LZB) an geheimen Orten Bunker- und Tresoranlagen ein. Für die LZB Nordrhein-Westfalen wurde von 1966 bis 1969 in Satzvey ein Bunkerkomplex unter der später darüber erstellten Mittelpunktschule gebaut. Bis 1989 fanden in der Anlage Belegungen und Übungen statt, 1990 wurde der Bunker aufgegeben. Im Mai 2012 steht die Anlage erstmals der Öffentlichkeit offen. Das Projekt wird zusammen mit der Stadt Mechernich umgesetzt." [1]
Baubeginn : 1966
Fertigstellung : 1969
Stillsetzung : 1990
Museum : 2012
Objekt : 2 geschossige Bunkeranlage in 9 Meter Tiefe
Basisfläche : 32 x 30 x 8 m
Räume : 75
Tresortür : Firma Pohlschröder
Tresorraum : 6 x 5,30 m
Baukosten : 5 Millionen DM
Hauptzugang : Bunkereingang über eine Treppe auf dem Schulhof
Nebenzugang : über einen Tunnel im Schulgebäude
Schleusentür : Betriebswert 10 atü
Notausgänge : von beiden Etagen vorhanden, heute ist der Ausgang überbetoniert
Tiefenbrunnen : 90 m, heute ist der Brunnenkopf versiegelt
Kommunikation: Kommunikationsverbindung für 100 Teilnehmer über Fernmeldekabel in das Fernmeldenetz und über eine Transmitterverbindung zu dem 7,80 Km entfernten Bunker Kirspenich THW3
die Geschichte
"Die geheime Unterwelt von Satzvey,unheimlich, spannend, beeindruckend:
In der Unterwelt von Satzvey versteckt sich seit über 40 Jahren ein Staatsgeheimnis, das jeweils am ersten Sonntag im Monat besichtigt werden kann. Der Bunker der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen wurde im Kalten Krieg unter hoher Geheimhaltung geplant und als Teil der Baumaßnahme "Mittelpunktschule" zwischen 1966 und 1969 mit viel Beton, Stahl, Technik und Millionenaufwand umgesetzt. Der Atombunker sollte die Spitze der Landeszentralbank aus Düsseldorf im "V-Fall" - dem Verteidigungsfall - aufnehmen und deren "Funktionsfähigkeit" sicherstellen. U.a. sollten in Satzvey "Sonderwerte" und die geheime Schattenwährung "BBk II" gelagert werden. Im Zuge der historischen Aufarbeitung wurde aber auch die Schlüsselstellung des Komplexes innerhalb der nordrhein-westfälischen Krisenplanung deutlich wie auch die Bedeutung für den Bund im Rahmen der Wirtschaftssicherungsgesetzte. Denn für das störungsfreie Funktionieren der Zahlungsmittelkreisläufe wurden gleich mehrere Bunker- und Tresoranlagen - durch die Bundesbank wie auch die Landeszentralbanken gebaut." [2]