"Typenturm ist die Bezeichnung für einen standardisierten Fernmeldeturm (FMT) in Stahlbetonbauweise der einstigen Deutschen Bundespost (heute Deutsche Funkturm, eine Tochter der Deutschen Telekom). Es wurden verschiedene Typentürme entworfen und an zahlreichen Standorten erbaut.
Die Typentürme wurden in der Regel nach ökonomischen und funktionellen Gesichtspunkten konstruiert und erst in zweiter Linie nach ästhetischen. Im Vergleich zu Stahlkonstruktionen ist die Stahlbetonbauweise leichter in der Errichtung und Wartung. In Deutschland gibt es etwa 300 Typentürme, von denen die ersten Anfang der 1950er Jahre in noch geringer Anzahl entstanden (Typen A, B und C). Das damalige Bundespostministerium betraute die Architekten Arwed Hoyer und Werner Teutschbein mit Planung und Weiterentwicklung der Typentürme. Für den Aufbau des ZDF-Sendernetzes wurde 1961 der schlanke Typ D als reiner Fernsehturm entworfen, jedoch nur fünfmal gebaut, da sich mit dem verstärkten Einsatz des Richtfunks bei der Bundespost der Bedarf für Türme mit großen Stellflächen zeigte. So begann Mitte der 1960er Jahre die flächendeckende Errichtung von Typentürmen mit Betriebsgeschoss. Maßgeblich beteiligt an der Planung der neuen Typentürme waren der Ingenieur Fritz Leonhardt und der Architekt Erwin Heinle.
Die fünf Baureihen FMT 1 bis 3, FMT 4 bis 6, FMT 8 bis 10, FMT 11 bis 13 und FMT 14 bis 16 bestehen aus jeweils drei Typen, die sich untereinander nur in ihrer Höhe unterscheiden. Die einzelnen Baureihen unterscheiden sich jeweils in der Anzahl der Antennenplattformen und der Größe des Betriebsgeschosses. Die Typen FMT 8 bis 10 sind ohne Kanzel. DerFMT 7wurde nur zweimal gebaut, da sich der funktional vergleichbare FMT 9als kostengünstiger erwies. Im Laufe der Jahre mussten einzelne Typen den geänderten funk- und bautechnischen Anforderungen angepasst werden. Die neuen Ausführungen werden durch Anhängen des Entwicklungsjahres unterschieden (beispielsweise FMT 2/73).
Die Fernmeldetürme in Münster, Kiel, Bremen und Cuxhaven wurden von den Architekten Gerhard Kreisel und Günter H. Müller der Oberpostdirektion Kiel geplant und gehören nicht zu den eigentlichen Typentürmen. Sie werden deshalb als Sondertürme bezeichnet, zu denen auch der Fernmeldeturm Koblenz, der Rheinturm, der Heinrich-Hertz-Turm oder der Colonius zählen." [3]
"Die Typentürme wurden in der Regel nach ökonomischen und funktionellen Gesichtspunkten konstruiert und erst in zweiter Linie nach ästhetischen. Im Vergleich zu Stahlkonstruktionen ist die Stahlbetonbauweise leichter in der Errichtung und Wartung. In Deutschland gibt es etwa 300 Typentürme, von denen die ersten Anfang der 1950er Jahre in noch geringer Anzahl entstanden (Typen A, B und C). Das damalige Bundespostministerium betraute die Architekten Arwed Hoyer und Werner Teutschbein mit Planung und Weiterentwicklung der Typentürme. Für den Aufbau des ZDF-Sendernetzes wurde 1961 der schlanke Typ D als reiner Fernsehturm entworfen, jedoch nur fünfmal gebaut, da sich mit dem verstärkten Einsatz des Richtfunks bei der Bundespost der Bedarf für Türme mit großen Stellflächen zeigte. So begann Mitte der 1960er Jahre die flächendeckende Errichtung von Typentürmen mit Betriebsgeschoss. Maßgeblich beteiligt an der Planung der neuen Typentürme waren der Ingenieur Fritz Leonhardt und der Architekt Erwin Heinle." [4]
"A-Turm ist die Bezeichnung für einen Fernmeldeturm, wie er Ende der 1950er Jahre in allen Bezirken der DDR für das Richtfunknetz der SED errichtet wurde. Die Bauweise und die Typen der A-Türme sind unterschiedlich. Die Höhe der rechteckigen A-Türme beträgt maximal 20 Meter plus einem bis zu 10 Meter hohen Antennenträger. Die Höhe der Spannbetontürme beträgt bis zu 60 Meter. Die meisten der rechteckigen Türme waren grün gestrichen. Einige waren auch holzverschalt.
"Ein B-Turm war ein Sendeturm im Richtfunknetz der SED und anderer Staatsorgane der DDR.
Sogenannte B-Türme dienten im Richtfunknetz der SED als Relaisstelle zwischen den A-Türmen und den Richtfunkendstellen der Nutzer. B-Türme waren genormte Wiederverwendungsprojekte mit einer Höhe von 25 m und einer Grundfläche von 4 m × 4 m. Errichtet wurden die B-Türme Ende der 1950er Jahre im Zuge des Aufbaus des Richtfunknetzes der SED im Auftrag der Fundament GmbH, des Baubetriebs der SED. Insgesamt wurden auf dem Gebiet der DDR 23 baugleiche Türme errichtet, von denen im Jahr 2019 noch zwölf Stück existierten. In den Türmen befanden sich zwei Netzersatzanlagen sowie umfangreiche Klimatechnik zur Kühlung der röhrenbestückten Sendeanlagen.
"Der C-Turm war im Richtfunknetz der SED eine passive Relaisstelle für Richtfunkverbindungen, also eine Form von passiver Richtfunkumlenkung.
Sogenannte C-Türme dienten im Richtfunknetz der SED als passive Relaisstelle (Umlenkspiegel) zwischen den A- und B-Türmen und den Richtfunkendstellen der Nutzer. Sie kamen dort zum Einsatz, wo zwischen der sendenden und der empfangenden Richtfunkstelle infolge geografischer Bodenbeschaffenheit keine quasi-optische Sicht vorhanden und damit keine direkte Verbindung hergestellt werden konnte. Als Beispiel sei die Verbindung von der Bezirksrichtfunkzentrale Suhl zur Bezirksleitung Suhl der Partei im Zentrum der Stadt erwähnt. Diese Verbindung wurde vom Schneekopf über einen Umlenkspiegel (auch „Kuchenblech“ genannt) auf dem Herleshügel, ca. 800 m von der Bezirksrichtfunkzentrale entfernt, betrieben. C-Türme waren genormte Wiederverwendungsprojekte mit einer Höhe von 25 Metern. Errichtet wurden die C-Türme Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre im Zuge des Aufbaus des Richtfunknetzes der SED im Auftrag der Fundament GmbH, dem Baubetrieb der SED. Insgesamt wurden auf dem Gebiet der DDR neun baugleiche Türme errichtet, von denen im Jahr 2019 noch drei existierten. An der Spitze der Türme befand sich ein 4 m × 4 m großer Metallreflektor, der den ankommenden Richtfunkstrahl – den Gesetzen der Reflexion gehorchend – zum Ziel reflektierte. Einige C-Türme waren Sonderbauten. Die Reflektoren waren auf Hochhäusern oder an Stahlgittermasten montiert.