Das belgische Militärkommunikationsnetz (BEMILCOM)
Das BEMILCOM-Netz ist als belgische Komponente des Boden-Boden-Bereichsnetzes der Zentralregion vorgesehen, das ACCS unterstützt. Es wird derzeit implementiert, um die belgischen Streitkräfte, die Gendarmerie und einige staatliche Dienste mit einem nationalen militärischen Telefon-, Telegrafen- und Datenkommunikationsnetz auszustatten. Das System ist im Wesentlichen ein statisches, leitungsvermitteltes, digital vermaschtes Netz für Sprach- und Datenübertragungen mit bis zu sechs Zeitmultiplex-Vermittlungsstellen (TDM). Das Netz bietet umfangreiche alternative Routing-Kapazitäten mit Vorrang- und Signalisierungsfunktionen. Die Implementierung paketvermittelter Datenübertragung wurde ebenfalls in Betracht gezogen, konkrete Pläne liegen jedoch derzeit nicht vor. Das gesamte Netz wird aus einer großen Anzahl (ca. 200) fester, EMP-geschützter Standorte in ganz Belgien bestehen. Die meisten dieser Standorte werden über Richtfunkverbindungen und analoge oder Koaxialkabel miteinander verbunden sein. Die Fernübertragung erfolgt über digitale 64-kbit/s-Kanäle gemäß den europäischen Normen CCIR und CCITT. Es kommt das Signalisierungssystem CC1IT #7 zum Einsatz. BEMILCOM soll in drei Phasen umgesetzt werden: Phase I (Nordostbelgien, einschließlich dreier bereits abgeschlossener Transitweichen); Phase II (Südbelgien entlang der französischen Grenze, einschließlich zweier Transitweichen, bis Ende 1992); und Phase II (Zentral- und Westbelgien, einschließlich der letzten Transitweiche, bis Ende 1993). Eine Anbindung von BEMILCOM an die PTT ist nicht geplant.